Immer wieder kommt es zu Konflikten im Arbeitsverhältnis. Wenn häufige Fehlzeiten vorliegen, Lohn verspätet gezahlt wird oder Mängel an der Arbeitsleistung vorliegen. Da es von beiden Seiten der Vertragspartner zu Fehlern kommen kann, ist eine gute Kenntnis des Arbeitsrechts von Arbeitgeber und Arbeitnehmer anzustreben. Trotz vielen Informationsquellen kann man aber nicht das gesamte Recht mit seinen aktuellen Urteilen kennen. Wenn alle Konfliktgespräche, Klärungsversuche und Supervision nichts ausrichten können in einem Streit, dann bleibt nur der Weg zum Fachanwalt für Arbeitsrecht.
Beratung und Auskunft einholen beim Anwalt
Der erste Schritt in einem nicht im Betrieb zu klärenden Streit rund um das Arbeitsrecht sollte ein Beratungstermin beim Anwalt sein. Man kann vom Fachanwalt die wichtigen Auskünfte einholen, an welcher Stelle außergerichtlich noch ein Handlungsbedarf besteht. Es ist durchaus möglich, dass man selbst nicht an alle Möglichkeiten gedacht hat, wie man die Situation noch ohne Rechtsstreit klären kann. Wenn aber die Fronten verhärtet sind, dann bleibt nur der Rechtsweg. Oft haben sich Spannungen schon über lange Zeit aufgebaut und es wurde nicht oft genug eine Aussprache gesucht. Manchmal ist eine Person aber auch nicht zugänglich für eine vernünftige Konfliktlösung. Wenn man alle Versuche ausgelotet hat um einem Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen, dann kann man nur ein eindeutiges Ende der Auseinandersetzungen über ein gerichtliches Urteil finden. Dieses muss dann von den Beteiligten akzeptiert werden. Eine ausführliche fachliche Beratung vom Experten des Arbeitsrechts erläutert neben der rechtlichen Lage auch die Erfolgschancen eines Streits und die Kosten, die aus dem Verfahren entstehen. Man kann dann abwägen, ob eine Klage sinnvoll ist.
Die Kanzlei sollte in der Nähe sein
Wer sich an einen Anwalt wendet, muss auch mit einigem Briefwechsel und neu entstehenden Fragen rechnen, die eine zeitnahe Klärung bedingen. Es ist daher besser, wenn man einen Anwalt aus dem näheren Umfeld wählt, zu dem man rasch Kontakt aufbauen kann, wenn es zu wichtigen Fragen rund um die Auseinandersetzung geht. Es gibt manchmal sehr knappe Fristen um auf Schreiben zu reagieren. Die Einhaltung dieser Fristen ist von Bedeutung. Der Anwalt sollte telefonisch, per Mail und auch persönlich erreichbar sein.
Auf eine längere Bearbeitung einstellen
Die Verfahren vor dem Arbeitsgericht erfordern eine längere Bearbeitungszeit. Man darf nicht zu optimistisch die Dauer einschätzen, sondern muss sich auf eine längere Wartezeit einstellen. Auch wenn man im Recht ist, kann eine Auseinandersetzung sich über einige Zeit hinziehen. Der Fachanwalt für Arbeitsrecht wird über die zu erwartende Zeit bis zur Urteilsverkündung informieren. Er kann aus Erfahrung sagen, wie lange gewöhnlich die Verfahren dauern und wann man mit einem Urteil rechnen kann. Wenn finanzielle Probleme vom Ausgang eines Verfahrens abhängen, dann sollte man besser vorbauen und sich Unterstützung holen. Bei längeren Zeiten von ausstehendem Arbeitslohn kann man Insolvenzgeld beantragen oder eine Grundversorgung vom Jobcenter erhalten.